Häufig gestellte Fragen
Warum der Name Michelle Schulz?

Die Symbolik dieses Namens zeigt unsere Widersprüchlichkeit, die dem gesamten Projekt innert ist. Wir wollten bewusst die weibliche Komponente dieses Projektes betonen. Das Weibliche, als das ewige Symbol fuer die Erschaffung des Neuen. Nicht nur die einzelnen Dokumentationen sind schliesslich natürliche Schöpfungen, die täglich aufs Neue entstehen; das gesamte Projekt spiegelt doch die Kraft und die Vergänglichkeit unseres Lebenszykluses.


Wie ist das Projekt entstanden?

Wir sind die erste professionelle Künstlergeneration, die die Chance hat, mit den sogenannten neuen Medien zu arbeiten. Dies ist ein besonderes Forum, eine Bühne, die uns die Chance gibt unsere Kunstansätze zu kommunizieren, sie zu zeigen und sie zur Diskussion zu stellen. Trotzdem ist es ambivalent. Daher sollte sich unser erstes Projekt in dieser Form auch gleichzeitig mit der Form selbst beschäftigen. Während der Arbeit sind wir immer auf weitere Phänomene gestossen, die das Medium mit sich bringt. Insofern fühlten wir uns wie in einen Strudel gerissen.


Warum erfolgte der Zusammenschluss zu einer anonymen Gruppe unter einem Künstlernamen?

Wesentlich ist die Idee. Die Erarbeitung des Konzeptes bietet Reibungsfläche und Kreativität, die unsere individuellen Stärken betont. Irgendwann allerdings haben wir festgestellt, dass die Konkretisierung eine Struktur verlangt. Die Umsetztung und der eigentliche Akt der Erschaffung ist gekommen: wir haben uns auf das und das geeinigt, wir wollen das und das machen, also Aufgabenverteilung und los. Da begibt man sich dann freiwillig in eine sehr festgelegte Struktur. Wir wollen uns aber in keine Struktur festpressen lassen. Daher haben wir die Anonymität gewählt, die es uns erlaubt unsere Eigenständigkeit langfristig zu sichern.


Gab es während des Projektes Momente künstlerischer Konfrontation?

Die Arbeit innerhalb und für das Projekt wirkt sich auf das individuelle Werk jedes einzelnen aus, das heisst die Erfahrungen, die ich in der Gruppe mache, die beschäftigen mich im Kopf und Körper und sie fliessen in irgendeiner Art und Weise in die individuelle Arbeit ein. Umgekehrt heisst das natürlich auch, dass sich die individuelle Arbeit jedes einzelnen in diesem Projekt ästhetisch, inhaltlich und physisch mit Sicherheit bemerkbar macht.


Warum hat dieses virtuelles Projekt eine klassische Komponente?

Durch die Art und Weise, wie heute mit einem erweiterten Kunstbegriff umgegangen wird, stellt sich die Frage, ob es überhaupt noch Sinn macht, nach der traditionellen Trennung zwischen physischer und virtueller Kunst zu fragen. Die Sinnhaltigkeit des Kunstobjektes und die Abgrenzung zur Nicht-Kunst ist ja keine Frage des Mediums. Der Kunstbegriff sollte Bestandteil der Informations- und Kommunikationswissenschaft werden. Hier böten sich Ansätze für eine Anwendung, die in die Dimensionen sozialer Veränderungen hineinwachsen könnten. Natürlich müssten zunächst entsprechende Strukturen geschaffen werden, die Professionalität erlauben.


Weshalb ist Professionalität so wichtig?

Da steckt zunächst ein Anspruch nach Qualität dahinter, also professionell sein im Sinne von Qualität bringen. Es ist nicht ganz unproblematisch, den Begriff Qualität in der Kunst zu definieren. Uns geht es darum, dass unsere Kunst erfahrbar wird, sinnlich und intellektuell. Die Identifikation des Abstrakten mit dem Alltäglichen.